Wer mit offenen Augen durch die Grazer Innenstadt geht, weiß, dass viele Bettler regelrecht wie Sklaven ausgebeutet werden. Sie sind in den Fängen krimineller Hintermänner aus dem Osten, wurden unter falschem Vorwand nach Österreich gelockt und müssen das unter widrigsten Bedingungen erbettelte Geld fast zur Gänze an die skrupellosen Geschäftemacher abliefern. Diese leben in Saus und Braus, während die Betroffenen oft in Pappschachteln, unter Brücken oder in maroden Behausungen eine Unterkunft finden.
"Warum die SPÖ dafür extra eine Bettelstudie in Auftrag gegeben hat, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel", meint die steirische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter zur jüngst publizierten Studie über die Hintergründe der Bettelei in Graz. Überdies sei die Bezeichnung "Studie" für das inhaltsleere Papier der ehemaligen SPÖ-Sozialstadträtin Elke Edlinger noch weit überzogen, würden die zwölf befragten bulgarischen Bettler doch genau jenes Bild bestätigen, das die Grazer ohnehin tagtäglich zu Gesicht bekommen.
Die Bettler berichten von Arbeitslosigkeit in ihrer Heimat, von mangelnder Sozialhilfe, von fehlender Ausbildung, von der Großzügigkeit der Grazer und auch davon, nicht alleine hier zu sein. "Ein Umstand, der von der schwarz-grünen Rathausregierung gerne übersehen wird. Es sind nämlich genau jene verantwortlichen Politiker seit Jahren unwillens, das organisierte Bettelproblem ernst zu nehmen und etwas dagegen zu tun", kritisiert die FPÖ-Abgeordnete und ist wenig verwundert, dass auch die neue SPÖ-Sozialstadträtin Martina Schröck mit dem Papier kaum etwas anfangen kann.
Für Winter ist die einzig soziale Lösung ein generelles Bettelverbot samt harter Kontrolle und Sanktionierung in der gesamten Steiermark, um bedürftige Personen wie Kinder und Behinderte vor der Ausbeutung durch die Bettelmafia zu schützen.