Einen ideologisch motivierten Debattenausbruch über die Freigabe von gefährlichen Drogen ortet die steirische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter anlässlich der geforderten Opium- und Heroinlegalisierung durch den Leiter der steirischen Drogenambulanz. Der Vorstoß sei vergleichbar mit der Forderung der Grünalternativen Jugend in Wien - einer Vorfeldorganisation der Grünen -, harte Substanzen legal und von speziell geschultem Personal in sogenannten Drogenfachgeschäften abzugeben. Mit passenden Räumlichkeiten für den Drogenkonsum könne für "ein angenehmes Setting gesorgt werden", heißt es bei der Grün-Jugend weiters.
"Direkt Werbung für den Konsum von gefährlichen Drogen zu machen und seine gravierenden und oft tödlichen Folgen zu verharmlosen, ist ein Tiefpunkt in der steirischen Drogenpolitik", kritisiert Winter und meint, dass jede staatlich organisierte Verteilung von Drogen aus dem Drogentabu ein Drogenbürgerrecht machen würde. Die pauschale Verallgemeinerung des zuständigen Primarius Martin Kurz, wonach sich die "Fachwelt" einig sei, dass die Straflosigkeit des Opiatkonsums sinnvoll wäre, könne nur als realitätsfremde Auffassung einer Einzelperson gewertet werden, stellt die freiheitliche Nationalratsabgeordnete fest.
Eine Legalisierung von Heroin würde auch den florierenden Schwarzmarkt mit oft minderwertigen Substanzen nicht trockenlegen. In Szenarien, die Wirtschaftswissenschaftler für einen freien Drogenmarkt durchspielen, fällt der Preis für Heroin auf bis zu ein Prozent des jetzigen Preises. Damit würde sich der Heroinkonsum massenhaft ausbreiten wie bei Gesellschaftsdrogen. Konsumenten, insbesondere Kinder und Jugendliche, würden schließlich wiederum auf noch billigere, risikobehaftete Waren aus dem Schwarzmarkt ausweichen um sich fernab staatlicher Kontrolle "einen Schuss zu setzen". Die FPÖ-Abgeordnete zieht den Vergleich mit dem legalen Suchtmittel Nikotin: Obwohl in Trafiken unter staatlicher Kontrolle produzierte Zigaretten angeboten werden, kaufen die Konsumenten auch günstigere, oft gefährlichere Schmuggelware aus dem Osten.
"Vor dem Hintergrund von 6.000 Drogenabhängigen in der Steiermark und einer kaum wirksamen Ersatztherapie, ist die Diskussionen über Drogenfreigabe in höchstem Maße entbehrlich", schließt Winter.