Angesichts des auch in der Steiermark seit Monaten herrschenden Asylchaos ist mittlerweile nicht mehr nur die rot-schwarze Bundesregierung mit der Situation heillos überfordert, sondern fühlt sich auch die Wirtschaftskammer bemüßigt, sich mit fragwürdigen Aussagen in diesem Thema zu positionieren. So fordert der Knittelfelder Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk dieser Tage, man müsse sich verstärkt für junge Asylwerber einsetzen, damit diese rasch zu einer Lehrstelle kommen.
Schön und gut: Aber Herk verhöhnt damit die fast 1.200 steirischen Jugendlichen, die derzeit eine Lehrstelle suchen. Oft schon seit Monaten, dann unzählige Bewerbungen geschrieben und Vorstellungsgespräche hinter sich haben – und dennoch keine der 500 offenen Stellen für sich ergattern konnten. So bleibt über 600 jungen Menschen in der Steiermark nur die theoretische Hoffnung auf einen Ausbildungsplatz in absehbarer Zeit.
Anstatt sich für die heimische Jugend, für die steirischen jungen Menschen einzusetzen, ihnen beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu helfen, einen Lehrlingsbeauftragten zu installieren oder auch mehr Geld in die Bekämpfung unserer Jugendarbeitslosigkeit zu stecken, investiert die ÖVP lieber Zeit und Finanzen in Überlegungen, wie man denn Asylwerber am besten in die Arbeitswelt einbinden könne.
Für Fremde, die sich wenige Woche in unserem Land aufhalten, ist man sofort mit einem Mentorenprogramm zu Stelle – während SPÖ und ÖVP seit Jahren jede freiheitliche Initiative zur Eindämmung des Lehrstellenmangels im Landtag konsequent ablehnen. Von diesem fragwürdigen Mentorenprogramm wird nicht viel mehr übrig bleiben als die Erkenntnis, dass sich die Wirtschaftskammer lieber für vermeintliche Flüchtlinge einsetzt, als für unsere eigenen Kinder!