FPÖ-Zanger: Der Buhmann Europas

Dass die deutsche „Wir schaffen das“-Mentalität kläglich gescheitert ist, kann auch der gutgläubigste Gutmensch mittlerweile nicht mehr leugnen. Steigende Kriminalität in Ausländer-Vierteln, sexuelle Übergriffe auf Frauen, Gegenden, in die sich Deutsche gar nicht mehr trauen: Alltag in deutschen Großstädten. Diesen besorgniserregenden Entwicklungen mit brennenden Asylantenheimen und Hassparolen zu begegnen ist ebenso der falsche Weg. Aber ein Weg, in dem sich Zorn und Verzweiflung der Menschen kanalisieren. Der Wut über das Versagen der Politik mit Gewalt Ausdruck zu verleihen, kann aber nie gut geheißen werden.

Dennoch: Die deutsche Politik hat versagt. „Wir schaffen das“ und die grenzenlose Willkommenskultur tragen längst nicht mehr alle Einheimischen mit. Im Gegenteil: Die Probleme häufen sich, kein Tag vergeht ohne negative Schlagzeilen. All diese Probleme vom Tisch zu wischen, weiterhin sämtliche (auch Wirtschafts-)Flüchtlinge mit offenen Armen willkommen zu heißen ohne sich zu überlegen, wie man diese Menschen versorgt, sie in Gesellschaft und Arbeitsmarkt integriert, kann auch ein Staat wie Deutschland auf Dauer nicht verkraften.

Die österreichische Flüchtlingsobergrenze ist zwar nur ein vager Schritt in die richtige Richtung, die harsche Kritik aus der Bundesrepublik schlägt aber dem Fass den Boden aus. Während über Monate Ungarn und Regierungschef Orban die Buhmänner Europas waren (weil Orban zum einzig richtigen Mittel gegriffen und sein Land vor der unkontrollierten Migrationswelle geschützt hat), hat nun Österreich dieses Bummerl umgehängt bekommen. Die deutsche, aber noch mehr die europäische Kritik entbehrt nur leider jeder Sachlichkeit: Wäre die EU (unter deutscher Federführung) rechtzeitig den Flüchtlings-Problemen auf den Grund gegangen und hätte Brüssel rechtzeitig wirksame Maßnahmen ergriffen, um die Migrationsströme nicht planlos über Europa hereinbrechen zu lassen, müssten nicht einzelne Nationalstaaten Schritte ergreifen, um sich und ihre Bevölkerung zu schützen. Bleibt nur abzuwarten, welcher Staat als nächstes beginnt, sich abzuschotten…