Skip to main content
18. Juni 2019 | MT

FPÖ-Zanger: Die Hilfe von „oben“

An bizarren Auftritten mangelt es Alt-Kanzler Sebastian Kurz wahrlich nicht. Anlässlich einer sektenähnlichen Veranstaltung in der Wiener Stadthalle ließ sich Kurz vom Organisator – gleichzeitig Anführer dieser „Freikirche“ – in ein Massengebet einschließen. Der Prediger, der in seiner ersten Laufbahn als Drogendealer agierte und geläutert nun diese „freikirchliche Bewegung“ anführt, forderte Tausende Gläubige auf, gemeinsam für Sebastian Kurz zu beten. Ob diese Hilfe von „oben“ aber wirklich Segen verspricht, wird Kurz ja spätestens im September sehen.

Schon „kurz“ nach diesem sehr skurrilen Auftritt trat der jüngste Ex-Kanzler der Zweiten Republik (auch ein Titel für die Geschichtsbücher) vor die Presse, um etwas zu dementieren, das es noch gar nicht gibt. Wie, Sie haben nun auch nicht ganz verstanden?! Die Reihenfolge stimmt aber: Noch bevor die von Kurz angesprochenen E-Mails überhaupt veröffentlicht wurden, dementiert er und leugnet deren Echtheit. Auf die Frage von etwas verwirrten Journalisten, was den der Inhalt besagter Mails sei, gab Kurz keine Auskunft. Er möchte nicht vorgreifen. So, in dieser Chronologie gibt es definitiv mehrere Ungereimtheiten.

Erst später stellte sich heraus, dass es in besagt-dementierten Mails um die „Ibiza-Affäre“ gegangen sein soll. Demnach habe die ÖVP bereits seit Februar 2018 über das im Mai 2019 veröffentliche Video Bescheid gewusst. Die ÖVP muss nun also schon Dinge dementieren, bevor sie überhaupt bekannt werden. Flucht nach vorne oder erhofft achronische Heils- und Erlösungserwartung?

Vielleicht ist Kurz nun doch mehr denn je auf Hilfe von „oben“ angewiesen und ließ deswegen gleich tausendfach für sich selbst beten. Wenn die letzte Hoffnung ein Mann ist, der vom Drogendealer zum Sektenführer avanciert und behauptet, Jesus getroffen zu haben, kann Österreich wohl froh sein, dass die neue Bundeskanzlerin durch Kompetenz und nicht durch Übersinnlichkeit überzeugt.


© 2025 Freiheitliche Partei Österreichs. Alle Rechte vorbehalten.