Der Euro-Rettungsschirm, den die Europäische Zentralbank nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 spannte, ist noch lange nicht Geschichte. Die unglaublich hohen Summen, die damals kursierten, machen sich nach wie vor am Finanzmarkt bemerkbar. Denn Krisenländer wie Griechenland oder auch Spanien drohen nach wie vor, in ihren Schulden zu ertrinken – während im Gegenzug in Österreich den Sparern die letzten Euros aus der Tasche gezogen werden.
Jährlich fünf (!) Milliarden Euro Verlust – wenn man die Inflationsrate und die Kapitalertragssteuer berücksichtigt. Dieses jährliche Minus betrifft in Österreich aber keineswegs die entgangenen Zinsen der Sparer, sondern die Einlagen auf den Sparbüchern selbst. Wie kann sowas passieren? Eigentlich recht einfach zu erklären: Keine Zinsen am Konto, am Sparbuch, bei Staatsanleihen und damit auch keine in betrieblichen Pensionskassen und Lebensversicherungen.
Die Geldverbrennungs- und Vernichtungsmaschinerie „Euro-Rettungsschirm“ hat aber noch nicht genug. Während die zuvor erwähnten Krisenländer in einem „Schulden-Hoch“ keineswegs den Ausweg aus der Krise gefunden haben, sind Österreich, Deutschland oder die Niederlande auf einem guten Weg ihre Finanzen und die Maastricht-Kriterien betreffend. Die EU-Bürger zahlen für die Spekulationsgeschäfte der EZB und deren Null-Zins-Politik in vielfacher Hinsicht drauf.
Das anhaltende Niedrighalten der Zinsen hat gravierende Folgen für die Altersvorsorge der Menschen im gesamten Euro-Raum sowie für Versicherungsgesellschaften und vor allem für den „kleinen Sparer“. Um noch halbwegs vernünftige Renditen zu erzielen, muss man schon in hochriskante Anlageformen wechseln. Bleibt zu hoffen, dass sich die Krisenländer in naher Zukunft nicht gleich in die nächste Krise stürzen – und die österreichischen Sparer dafür wieder zur Kasse gebeten werden.