FPÖ-Zanger: So wahr uns Gott helfe

Wer im Glashaus sitzt, sollte bekanntlich nicht mit Steinen werfen… Allerdings bewies die IGGiÖ, die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, kürzlich wieder einmal, dass man offenbar für sich selbst andere Maßstäbe gelten lässt, als man bei denjenigen mit anderer religiöser und politischer Einstellung immer wieder gern ansetzt. Riesige Entrüstung von Seiten der Islamischen Glaubensgemeinschaft auf die neuen Plakate des FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer – auf denen der Satz „So wahr mir Gott helfe“ gedruckt wurde.

Gerade jene Glaubensgemeinschaft, die sich proaktiv und provokant in den österreichischen Präsidentschaftswahlkampf einmischt, wurde erst unlängst handstreichartig mit Leuten des türkischen Präsidenten Erdogan besetzt. Und dessen Demokratieverständnis entspricht ja immer weniger dem europäischen Maßstab. Eine Demaskierung der Wölfe im Schafspelz? Oder gezielte, öffentliche Brüskierung eines unerwünschten politischen Mitbewerbers? Wie mit Andersgesinnten in der Türkei verfahren wird, müssen wir nunmehr seit Monaten miterleben. Während die Opposition und Regierungskritiker mundtot gemacht werden, schweigt die EU weitgehend und hat der Türkei immer noch nicht den Status eines EU-Beitrittskandidaten aberkannt. Ein Land, das sich sämtlicher Erdogan-Gegner mittels Verhaftungswellen entledigt, möchte Teil unseres Europas sein…

Was hat es nun aber mit diesem „So wahr mir Gott helfe“-Slogan auf sich? Die Gelöbnisformel kann bei Angelobungen mit diesem Zusatz bekräftigt werden, aber wird diese Phrase auch im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet, wie etwa auch „Grüß Gott“ oder „Um Gottes Willen“. Begriffe, die tief im Wertegefüge unserer Leitkultur verankert sind. Und auch, wenn die IGGiÖ oder die Evangelische Kirche offen ihren Missfallen über die öffentliche Verwendung des Begriffs „Gott“ äußern, haben derartige Institutionen immer noch kein Copyright auf den Gottesbegriff.

Seine Angelobung zu einem politischen Amt mit dem Zusatz „So wahr mir Gott helfe“ zu versehen zeugt von tiefster, innerer Überzeugung, von einer nachhaltigen, inhaltlichen Grundeinstellung und von einem ganz besonderen Amtsverständnis. Mit dieser Ernsthaftigkeit, mit dieser Nachhaltigkeit und mit ganzer Überzeugung und Kraft wird Norbert Hofer auch ein Präsident für uns Österreicher sein!