Im Zuge eines Pressegespräches am 11.05.2015 um 12 Uhr im Presseclub Graz wurde durch Herrn Prof. Dr. Gepp und Herrn Landesrat Dr. Kurzmann der Startschuss zur Biodiversitätswoche der Artenvielfalt in der Steiermark gegeben.
Biologische Vielfalt Steiermark
Als Bindeglied oder besser als Trittsteine zwischen den offiziellen Naturschutzgebieten baut der Naturschutzbund Steiermark – mit entscheidender Hilfe der Naturschutzabteilung des Landes Steiermark – ein Verbundnetz auf, das mittlerweile 500 Flächen inkludiert. Darunter Moore, Trockenrasen, Urwaldreste, Blumenwiesen, Tümpel, Hecken etc. In diesen Biotoptypen kommen für die Steiermark einmalige Tier- und Pflanzenarten vor, sozusagen die letzten ihrer Art, wie: das Schmalblättrige Lungenkraut, die Pannonische Distel, oder der Osterluzeifalter und der Wachtelkönig.
· Fördermittel für Grundstücksankäufe des Naturschutzbundes:
50 % Land Steiermark
50% EU
· Für die Finanzierung wurden bisher 1 Mio. Euro bereitgestellt.
Priorität hat ein gemeinsamer Weg: Es wird nichts weggenommen und nichts enteignet!
Es wird im Einvernehmen mit den Eigentümern (Bauern) auf freiwilliger Basis eine neue Naturschutzflächen geschafft.
Die Strategie zur biologischen Vielfalt wird seit 2010 durch Einzelprogramme mit unzähligen Einzelmaßnahmen umgesetzt.
Als Förderschwerpunkte werden Projekte genannt, die zum Schutz von Arten oder Lebensräumen beitragen oder das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt stärken:
1. Der „Nationalpark Gesäuse“ ist mit einer Fläche von 11.500 ha Österreichischer Spitzenreiter bei endemischen Arten und wird jährlich mit 1 Mio. durch das Land Steiermark gefördert.
2. 7 Naturparke in der Steiermark mit einer Fläche von 5.000km² haben den Schwerpunkt die traditionellen Kulturlandschaften mit ausgeprägten Tier- und Pflanzenarten, die überwiegend nur in der Steiermark vorkommen zu schützen.
Sie werden jährlich mit 600.000 € Naturschutzmittel des Landes Steiermark gefördert.
3. Vertragsnaturschutzflächen werden jährlich mit einem Volumen von 450.000 € für Flächenverträge (rund 600ha) realisiert. zB. Kalktrockenrasen, Blauracke, Bodenbrüter Ennstral etc
4. Die Moore Steiermark werden jährlich mit 300.000 (1.000 ha) gefördert.
5. Die Naturschutzgebiete und sonstige Flächen werden mit 300.000 € pro Jahr zum Zwecke von Entschädigung und Vertragsleistung (33.000 ha) gefördert.
6. Die Förderung des Wildnisgebietes mit rund 6000 ha befindet sich derzeit in Vorbereitung.
Im Zuge der Naturschutzabteilung wurden pro Jahr über 100 Einzelprojekte unterstützt, welche maßgeblich für den Erhalt unserer einzigartigen Natur dienen sollen.
Dazu zählen:
- Biodiversitätstage
- Fledermaus Nistkastenbau
- Biotoperhaltungsprogramme („Prädikat Naturwiese“ zurück zu ursprünglichen „Blumenwiesen“)
- Ausstellung alter Obstsorten aus den Steirischen Naturparken („Schafnase trifft Hirschbirne“)
- Errichtung eines Storchenhorstes in Leoben
- Neophyten-Tag inkl. Bewusstseinsbildung
„Gerade in unserer heutigen von der Technik stark beeinflussten Zeit, kommt dem Schutz der Natur und dem Erhalt der biologischen Vielfalt ein besonderer Stellenwert zu.
Eine wichtige Rolle kommen dabei in unserem Land Steiermark, dem Naturschutzbund und seinem Obmann Herrn Prof. Dr. Gepp zu“, so LR Dr. Kurzmann.
„Der Naturschutzbund möchte bis 2020 die Artenvielfalt der Steiermark stabilisieren. Der Beitrag des Naturschutzbundes ist sein Biotop-Netz von 500 eigenen, meist kleinen Naturschutzflächen.
Wir suchen und finden Bauern, die geeignete Feuchtwiesen, Moore oder Trockenrasen verkaufen, ehe sie intensiviert und für ihre Vielfalt zerstört werden. Diese freiwillige Biotopsicherung wird gerne angenommen, und ist vor allem konfliktfrei. Die Mittel dazu stammen teils vom Naturschutzreferat, aus EU-Fördermittel und privaten Spenden oder auch von Firmen wie „dm“ oder vom ORF.
Spenden an den Naturschutzbund sind steuerlich absetzbar: NATURFREIKAUF Naturschutzbund, IBAN: AT74 6000 0501 1014 0425, BIC: OPSKATWW.
Jeder kann sich am Schutz einiger Quadratmeter beteiligen“, schließt Prof. Dr. Gepp.